GiNN-BerlinKontor.—Erstmals seit Ende 2008 haben sich die Produktivitätsdaten in USA – außerhalb der Agrarwirtschaft – verringert. Dies sind sorgenvolle Anzeichen, dass die amerikanische Konjunktur an Schwung verliert. Wie das US-Arbeitsministerium am 11.08. bekanntgab, sank die Produktivität zwischen April und Juni 2010 um 0,9 % gegenüber dem Vorquartal. Man spricht von nachlassender Wirtschaftsdynamik und den steigenden Arbeitskosten.
Das Produktivitätswachstum hatte sich bereits deutlich verlangsamt: Für das erste Quartal wurde ein revidierter Anstieg der Produktivität um 3,9 % gemeldet, nachdem in erster Revision ein Plus von 2,8 % ausgewiesen worden war. Im vierten Quartal 2009 hatte die Produktivität um revidiert 6,0 % (vorläufig: plus 6,3 Prozent) höher gelegen. Die Lohnstückkosten in USA erhöhten sich mit einer hochgerechneten Jahresrate von 0,2 %.
Der frühere Chef der US-Notenbank – der Federal Reserve (Fed) - Alan GREENSPAN, äußerte sich besorgt über die “Konjunktur-Pause” und sprach von einer “Quasi-Rezession”. Seit der Griechenland-Krise hätte es Anzeichen einer Inflation gegeben. Greenspan, der 18 Jahre lang die Fed geleitet hat, wollte der jetzigen Fed-Führung keine Ratschläge geben. Die Wall Street erwartet jedoch Maßnahmen der US-Notenbank, um die langfristigen Zinsen niedrig zu halten und den Geldfluss zu stimulieren. Die Federal Reserve tagt am 12. August.