GiNN-BerlinKontor.–-Erstmals seit acht Jahren hätten SPD und Bündnis 90/Die Grünen laut ARD-DeutschlandTrend wieder eine Regierungsmehrheit. CDU/CSU/FDP stecken in einem Umfragetief. Der wirtschaftliche Aufschwung wird zwar mehrheitlich von der Bevölkerung wahrgenommen, bringt aber der schwarz-gelben Regierung der Umfrage zufolge keinen “Profit”. Die CDU/CSU liegt derzeit lediglich bei 31 %, die FDP bei 5 %. Mit zusammen 36 % verliert die CDU/CSU/FDP-Koalition seit der Bundestagswahl im September letzten Jahres desaströse 12 Prozentpunkte. Dagegen stieg die Zustimmung für die SPD auf 31 % - ihr bester Wert seit Juni 2007. SPD und Die Grünen (17 %) erreichen nach der aktuellen Infratest dimap-Umfrage folglich wieder eine eigenständige Mehrheit – wenn am nächsten Sonntag gewählt würde.
“Den Unternehmen geht es zwar besser, aber die Beschäftigten merken nichts davon”, meinen 77 %. Ebenso viele Bürger mit einem Nettoeinkommen von mehr als € 3000 registrieren den wirtschaftlichen Aufschwung. In der Einkommensgruppe unter € 1500 sind es nur 46 %. In der oberen Einkommensgruppe fühlen sich nur 18 % als “Krisenopfer”. Lediglich ein Drittel von ihnen macht sich Sorgen um die eigenen Ersparnisse. In der unteren Einkommensgruppe herrscht dagegen ein ganz anderes Bild: 44 % fühlen sich persönlich von der Krise betroffen.
Die Gewerkschaftforderungen nach Lohnerhöhungen halten 71 % der Befragten für “angemessen”. 82 % sprachen sich für Erhalt der Rentengarantie aus. 68 % der Befragten lehnte den Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Rainer BRÜDERLE (FDP) ab, die Einwanderung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern.
45 % unterstützen die gegenwärtigen Arbeitslosen-Sätze (“Hartz-IV”), 9 % halten sie für “eher zu hoch”. In der Summe gibt es eine Mehrheit von 54 %, die eine Erhöhung nicht für notwendig halten.
Eine breite Zustimmung gibt es dagegen für die Idee von Arbeitsministerin Ursula VON DER LEYEN (CDU), spezielle “Hartz-IV”-Leistungen für Kinder nicht mehr in bar auszuzahlen, sondern in Form von Gutscheinen auszugeben. 83 % der Befragten unterstützen diese Idee.
Die höchste Popularität unter den Politikern genießt nach wie vor Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu GUTTENBERG (CSU). 71 % sind mit seiner Leistung zufrieden. Die Bundeskanzlerin und Bundesvorsitzende der CDU, Angela MERKEL, erzielt gegenwärtig nur noch 41 % Zustimmung. Zu Beginn der Großen Koalition hatte sie Spitzenwerte von um die 80 %.
Arbeitsministerin von der Leyen kommt laut Umfrage auf 56 % und Finanzminister Wolfgang SCHÄUBLE auf 53 %. Außenminister und FDP-Chef Guido WESTERWELLE liegt bei nur 22 % Zustimmung der Wähler.