GiNN-BerlinKontor.—Der Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffs “Cheonan” mit 46 Todesopfern Ende März 2010 im Gelben Meer geht nach Angaben einer internationalen Untersuchungskommission auf die Explosion eines nordkoreanischen Torpedos zurück. Die Kovette sei von dem Torpedo eines nordkoreanischen U-Boots getroffen worden und explodiert. Südkoreas Präsident LEE Myung-Bak sprach von einer “militärischen Provokation” und kündigte “resoluten, energische Gegenmaßnahmen” an. Der südkoreanische Außenminister YU Myung Hwan sagte, es gebe “ausreichend Beweise, um den Weltsicherheitsrat einzuschalten”. Auch US-Präsident Barack OBAMA machte Nordkorea verantwortlich. Ein Sprecher des Weißen Hauses sprach von einem “Akt der Aggression”.
Nordkorea dementierte heftig, das Schiff torpediert zu haben und warnte vor einem “Krieg im großen Stil”, sollte es neue Sanktionen gegen das kommunistische Land geben. Der Bericht aus Seoul sei eine “Fälschung”.
Die “Cheonan” war am 26. März nach einer Explosion an der Seegrenze zu Nordkorea rund 1,8 Kilometer südwestlich der südkoreanischen Insel Baengnyeong gesunken. Leichen wurden bisher nicht gefunden. An der Seegrenze zwischen den beiden koreanischen Staaten hatte es in der Vergangenheit wiederholt Zwischenfälle gegeben. Die Grenze im Gelben Meer war nach Ende des Korea-Kriegs 1953 von US-geführten UN0-Truppen einseitig beschlossen worden. Nordkorea erkennt die Grenzziehung bis heute nicht an.
Eine südkoreanische Untersuchungskommission versicherte nun, man sei zu dem Schluss gekommen, dass der Torpedo von einem nordkoreanischen U-Boot aus abgefeuert worden sei, so der Leiter des Ermittlungsteams in Seoul.. Es gebe keine andere plausible Erklärung. Dies hätten Vergleiche von Schrauben-Überresten des Geschosses mit einem erbeuteten Torpedo nordkoreanischer Bauart ergeben.
UN0-Generalsekretär BAN Ki Moon äußerte sich “höchst beunruhigt und tief besorgt”. Die Untersuchnungsergebnisse aus Seouil seien offensichtlich “Fakten”.