GiNN-BerlinKontor.—Der Produktionseinbruch im Schlussquartal des vergangenen Jahres – so das Institut für Weltwirschaft an der Universität Kiel – dürfte in der ersten Hälfte dieses Jahres überwunden werden. Die deutsche Volkswirtschaft wird dann auf einen sich allmählich verstärkenden Expansionspfad einschwenken. Dieser wird maßgeblich von einer Erholung der Investitionstätigkeit geprägt sein, die bei allmählich steigender Kapazitätsauslastung weiterhin durch ein sehr günstiges Finanzierungsumfeld stimuliert wird.”
Weiter heißt es: “Vom Außenhandel sind im Prognosezeitraum rein rechnerisch keine produktionswirksamen Impulse zu erwarten, auch wenn sich die Handelsströme wieder merklich beleben werden. Für das laufende Jahr erwarten wir einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,6 Prozent. Im nächsten Jahr dürfte die Produktion um 1,5 Prozent zulegen.
Die Zahl der Erwerbstägigen dürfte in beiden Jahren moderat steigen, die Arbeitszeit indes sinken. Der zu Beginn dieses Jahres wieder einsetzende Abbau der Arbeitslosigkeit wird sich im gesamten Prognosezeitraum fortsetzen; die Arbeitslosenquote dürfte auf 6,7 Prozent (2013) und 6,6 Prozent (2014) sinken. Im Verlauf dieses Jahres wird der Preisauftrieb von binnenwirtschaftlicher Seite zunehmen und im nächsten Jahr noch stärker werden.
Die Verbraucherpreise werden in diesem Jahr wohl um 2 Prozent und im nächsten Jahr um 2,6 Prozent steigen. Die öffentlichen Haushalte werden in beiden Jahren voraussichtlich nahezu ausgeglichen sein. Einem geringfügigen gesamtstaatlichen Defizit in diesem Jahr steht ein leichter Überschuss im kommenden Jahr gegenüber. Dieser Verbesserung liegen allerdings hauptsächlich konjunkturelle Einflüsse zugrunde – darüber hinaus gehende Konsolidierungsschritte sind derzeit nicht in Sicht und Sonderfaktoren lassen die Haushaltslage günstiger erscheinen, als sie ist.
Das derzeit extrem expansive monetäre Umfeld im Euroraum dürfte in den kommenden Jahren noch anhalten und die deutsche Volkswirtschaft beträchtlichen Risiken aussetzen. Insbesondere droht eine Fehlverwendung knapper Ressourcen in großem Stil, sobald das Niedrigzinsumfeld hierzulande einen monetären Boom in Gang setzt.”
Die Weltkonjunktur – so das IfW – habe im Verlauf des Jahres 2012 spürbar abgeschwächt. Inzwischen mehrten sich jedoch die Anzeichen für eine merkliche Belebung der Produktion, zunehmend auch in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. “Bei unseren Annahmen dürfte das Tempo der weltwirtschaftlichen Expansion im Verlauf dieses Jahres wieder zunehmen. Alles in allem rechnen wir wie in unserer Prognose vom Dezember mit einem Anstieg der Weltproduktion im laufenden Jahr von 3,4 %. Für 2014 haben wir unsere Erwartungen leicht erhöht; wir prognostizieren nun eine Zunahme des globalen Bruttoinlandsprodukts um 4 % (Dezember-Prognose 3,9%). In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird die Konjunktur zwar anziehen, die Auslastung der Produktionskapazitäten steigt aber auch im Durchschnitt des kommenden Jahres noch nicht wieder an.” (Quelle: ifw-kiel.de)