GiNN-BerlinKontor.—Irans Präsident Mahmud AHMEDINEDSCHAD hat den Bau von zwei weiteren Uran-Anreicherungsanlagen angeordnet. Sie sollen jeweils die Kapazität der Atomlaboratorien in Natans erreichen, dessen Anlage bereits mit bis ca. 50.000 Zentrifugen ausgerüstet sein soll. In Natans hatte Teheran kürzlich trotz drohender Sanktionen mit der Produktion von auf 20 % angereichertem Uran begonnen.
Die neuen Atomanlagen sollen “tief ins Gebirge” gebaut werden, um sie vor Bomben-und Raketenangriffen zu schützen, erklärte die iranische Regierung. Der Direktor der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar SALEHI, kündigte an, dass mit dem Bau im März begonnen wird.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verhängte in den vergangenen Jahren bereits drei Mal Sanktionen gegen den Iran, weil Teheran sich der Aufforderung zum Stopp der Urananreicherung widersetzte. Die USA und ihre Verbündeten sind überzeugt, dass die Islamische Iranische Republik unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Nuklearenergie an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet. Am 18.02. war ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bekannt geworden, der diesen Verdacht bestätigte.
Nun will auch der sozialistische Staatschef Venezuelas, Hugo CHAVEZ, ein eigenes Nuklearprogramm “in Auftrag geben”. Dies sei angesichts der derzeitigen Energiekrise Venezuelas “notwendig”, sagte Chávez. “Wir werden unsere Atomenergie entwickeln wie sie (die USA), Europa, Russland, China, Brasilien und Argentinien sie entwickelt haben.”
Chávez erzählte im staatlichen Fernsehen, bisher habe es in Venezuela kein Atomprojekt gegeben, obwohl in den 1950er Jahren ein Probereaktor in der Nähe von Caracas installiert worden sei. Diesen hätten die Amerikaner jedoch verboten. “Jetzt zum ersten Mal seit 100 Jahren gibt eine souveräne Regierung in Venezuela und jetzt hat kein Yankee hier mehr etwas zu sagen. Yankee go home”, so Chávez, der zugleich Brasilien, Kuba und Argentinien für die Entsendung von Experten dankte, die bei der Überwindung der Energiekrise helfen wollen.
Brasilien verfügt über eine hochmoderne Uran-Anreicherungsanlage bei Rio de Janeiro, in der nach brasilianischen Angaben auch atomwaffenfähiges Uran hergestellt werden könnte. Man beschränke sich bisher auf einen Anreicherungsgrad von 5 % - für die eigenen Atomkraftwerke, wird behauptet. Die US-Regierung und Wiener Atomenergiebehörde IAEA forderten wiederholt “lückenlose Kontrollen” der Uranfabrik, was Brasilia jedoch ablehnt.