GiNN-BerlinKontor.—Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Axel WEBER, hat Presseberichte dementiert, wonach er den Bedarf Griechenlands an Finanzhilfen mit € 80 Milliarden beziffert habe. Weber, der auch dem Vorstand der Europäischen Zentralbank (EZB) angehört, soll in Mannheim gesagt haben, das von den Euro-Ländern “im Notfall” vereinbarte Kapitalhilfepaket für Griechenland habe ein Volumen von “bis zu € 80 Mrd.” Der Athens Finanzbedarf für die kommenden drei Jahre sei noch nicht abzusehen. Die genannte Summe von € 80 Mrd stamme nicht von ihm, so Weber. Er habe sie griechischen Presseberichten entnommen. Das Athener Finanzministerium wies umgehend die Forderung in dieser Höhe zurück.
Laut Presseberichten hatte der Bundesbank-Präsident vor FDP-Bundestagsabgeordneten “vergleichsweise” auf den Zusammenbruch der Hypo Real Estate in München hingewiesen und erklärt, im Fall HRE sei auch der tatsächliche Kapitalbedarf ” nur scheibchenweise ans Tageslicht gekommen”.
The Wall Street Journal (WSJ) hatte unter der Überschrift “Greek 2009 Deficit Was Wider Than Expected ” unter Berufung auf das Europäische Statistikam Eurostat gemeldet, dass das von der griechischen Regierung geschätzte Defizit in 2009 mit 12,7 % vermutlich weitaus höher sei. Eurostat: 13,9 bis 14,1 %.
In kritischen Kommentare hiess es, die Sorgen um den endgültigen Finanzierungsbedarf Griechenlands könnten durch diese Meldungen “eine andere Dimension gewinnen.” Bisher war man von einem möglichen Volumen von € 30 Milliarden ausgegangen. Hinzu könnten weitere € 15 Milliarden vom Internationalen Währungsfonds beigesteuert werden.