GiNN-BerlinKontor.—In Jerusalem wurden bei einem Terroranschlag in einer Synagoge fünf Menschen getötet. Die Täter drangen bewaffnet mit Äxten, Messern und Pistolen in das Gotteshaus ein und töteten wahllos betende Rabbiner. Zur Tatzeit befanden sich etwa 30 Gemeindemitglieder in der Synagoge, von denen viele verwundet wurden, darunter auch drei Polizisten
Israels Ministerpräsident Benjamin NETANYAHU erklärte dazu: “Dies ist das direkte Ergebnis der Hetze von Hamas und Abu Masen [Mahmoud Abbas], die von der internationalen Gemeinschaft auf unverantwortliche Weise ignoriert wird. Wir werden mit harter Hand auf den grausamen Mord an Juden reagieren.”
Außenminister Avidgor LIEBERMANN sagte, der Terroranschlag auf Betende in einer Synagoge zeuge von besonderer Niedertracht der Mörder. US-Außenminister John KERRY sprach von einem “Akt reinsten Terrors und sinnloser Brutalität”.
Israels Wirtschaftsminister Naftali BENNETT forderte laut ARD-Tagesschau (19.11.): “Wir müssen von der Verteidigung zum Angriff übergehen. Wir müssen das Übel an der Wurzel packen. Wir müssen mit großer Wucht für Abschreckung sorgen. Einheiten der Grenzpolizei sollten nach Ostjerusalem reingehen, von Haus zu Haus, Leute verhaften, Informationen sammeln. Wir müssen ständig vor Ort sein, nicht nur nach einem Anschlag.”
Wie der Bayerische Rundfunk meldete, besaßen die getöteten Rabbiner auch die US-amerikanische bzw. britische Staatsbürgerschaft.
Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte die Tat und äußerten Sorge vor einem neuen Krieg in Nahost. Den Deutschen, die sich in Israel oder den Palästinensischen Gebieten aufhalten, wurde empfohlen, sich registrieren zu lassen. Wegen der brisanten Sicherheitslage wird allgemein zu erhöhter Vorsicht in Jerusalem und an “neuralgischen Orten im Westjordanland” geraten.
Die Spannungen können schnell zum gewaltsamen Ausbruch kommen. Die Überlagerung der zahlreichen ungelösten politischen Fragen mit religiöser Konfrontation gibt einem ohnehin ernsten Konflikt eine neue gefährliche Dimension.