GiNN-BerlinKontor.—Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) begrüßt ausdrücklich die nun vorgelegten Orientierungshilfen und die Bewertung der neuen Hochschulabschlüsse Bachelor und Master – auch in den Ingenieurwissenschaften. In Berlin sagte Prof. Dr.-Ing. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident und Vorsitzender des Präsidialausschusses Bauingenieurausbildung des HDB, “als Arbeitgeber müssen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und aktiv dafür eintreten, eine berufsqualifizierende Hochschulausbildung für die nächsten Generationen zu sichern“. Über die Veröffentlichung von „Orientierungshilfen für Studieninteressierte, Studierende und Arbeitgeber“ zum Umgang mit Bachelor- und Masterabschlüssen deutscher Hochschulen durch den Akkreditierungsverbund für Studiengänge des Bauwesens (ASBau) e.V. seien die deutschen Bauarbeitgeber “begeistert, dass nun endlich eine praxisorientierte Information zum Umgang mit den neuen Bachelor- und Masterabschlüssen im Bauingenieurwesen vorliegt.“
Die Bauindustrie stütze sich auf die ebenfalls neu veröffentlichten ASBau-Studienstandards. Gleichzeitig müsse aber auch bei den Arbeitgebern für eine Akzeptanz qualitativ hochwertiger Studiengänge unter neuer Abschlussbezeichnung geworben werden. Die neuen ASBau-Orientierungshilfen seien äußerst hilfreich bei der Beurteilung der neuen Zertifikate und Abschlusszeugnisse, bei der Einschätzung der Qualitätssicherung sowie des Stellenwertes der Bachelor- und Masterabschlüsse im Vergleich zum bisherigen Diplom, sagte Nußbaumer.
„Dass die international anerkannte Marke Deutscher Bauingenieur im Zuge der Hochschulreformen auf der Strecke zu bleiben droht, ist äußerst unglücklich“, kritisierte Nußbaumer. Alle Arbeitgeber von deutschen Bauingenieuren hätten deshalb bereits im März 2009 in einem gemeinsamen Memorandum gefordert, allen Bachelor- und Master-Absolventen in den Ingenieurwissenschaften parallel eine Diplomurkunde in Form einer Doppelurkunde mit Übereinstimmungsvermerk zu überreichen. Das weltweite Renommee der deutschen Bauwirtschaft gründe sich insbesondere auf die Qualität des „Diplom-Ingenieurs“. Die deutsche Bauwirtschaft werde sich daher unverändert dafür einsetzen, dieses Alleinstellungsmerkmal im internationalen Wettbewerb zu erhalten. „Dass diese Position nicht von allen Wirtschaftszweigen gleichermaßen geteilt wird, ist uns bewusst“, so Nußbaumer abschließend. Erhaltung des Diplomtitels und erfolgreiche Umsetzung der Bologna-Hochschulreformen schlössen sich nicht aus.