GiNN-Global iNet News.—US-Präsident George W. BUSH hat mit Bundeskanzler Gerhard SCHRÖDER im Weißen Haus den sich abzeichnenden Regierungswechsel in Teheran besprochen und den EU-Regierungen für ihre Verhandlungsinitiative zum Atomstreit mit dem Iran gedankt. Bush mahnte an, dass Frankreich, England und Deutschland in Teheran “die klar fokussierte, deutliche und einheitliche Botschaft vermitteln, dass nukleare Waffen in iranischen Händen nicht akzeptabel sind” (“a focused, concerted, unified message that says the development of a nuclear weapon is unacceptable and a process which would enable Iran to development a nuclear weapon is unacceptable.”)
Schröder antwortete, die Botschaft an die iranische Regierung werde “deutlich bleiben, wie sie immer war”. Der gewählte Präsident im Iran, Mahmud Achmadinedschad, habe “deutlich gemacht, dass er den Fortgang dieser Verhandlungen wünscht und deswegen werden sie auch stattfinden.”
Im Irak – so der US-Präsident – müsse alles getan werden, um es den Irakern zu ermöglichen, ihre Demokratie gegen den Terorismus selbst zu verteidigen. Darum sei die Ausbildung der irakischen Sicherheitskräfte durch die deutsche Bundeswehr und Polizei ein sehr wichtiger Teil dieses Programms, “weil es der Selbstverteidigung der Iraker dient”.
Neben dieser sicherheitspolitischen Schiene, gebe es die politische Schiene, die deutlich geworden sei, als 8 Millionen Iraker zur Wahl gingen. Jetzt würde eine Verfassung vorbereitet, unter der dann eine freie, demokratische Regierung gewählt werde, so Bush. Aber nicht nur dieser politische Prozess im Irak, die Wahlen und die Verfassung seien postive Zeichen, sondern vor allem das Wiederaufbauprogramm im Irak, an dem sich Deutschland beteilige, lobte der US-Präsident. Dafür danke er dem deutschen Kanzler und seiner Regierung.
Bush: “Ein freies, demokratisches Irak im Herzen des Nahen Osten hilft nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch Deutschland, weil wir hier Frieden schaffen für die kommenden Generationen”, sagte der amerikanische Präsident.
Schröder antwortete: “Keine Frage: ein stabiler, demokratischer Irak liegt im europäischen, liegt im deutschen Interesse. Und deswegen engagieren wir uns. Wir waren vorneweg in der Frage der Entschuldung und wir sind diejenigen, die praktisch helfen, indem wir inzwischen 1200 Leute ausbilden – Polizeibeamte, Soldaten auf der einen Seite und zivile Angestellte auf der anderen Seite -, die beim Aufbau von Verwaltungen hilfreich sein sollen. Diese Ausbildung ist wichtig und geschieht in den Emiraten.”
Auf die möglichen Neuwahlen in Deutschland angesprochen, sagte George W. Bush, Gerhard Schröder sei “ein erfahrener Wahlkämpfer”. Er wisse, was zu tun sei “oder wie wir in Texas sagen: es wird nicht sein erstes Rodeo sein.”
Schröder erwiderte, in seiner Heimat würde man sagen, die Ente werde am Ende fett, für der verstörten Bush übersetzt mit: “Ducks are fat at the bottom end.”
Friedbert PFLÜGER, auspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte im WDR5, es gebe eine “leichte Verbesserung” im transatlantischen Verhältnis. “Wir haben aber einen Bundeskanzler, der sich eben doch sehr viel stärker nach Russland ausgerichtet hat und der nach Washington ein sehr unterkühltes Verhältnis hat. Ganz gleich wie man Bush und die Bush-Administration findet, es ist nicht gut, wenn das nach wie vor größte und mächtigste Land der Welt nicht stärker und vertrauensvoller eingebunden wird in das, was wir außenpolitisch tun.”